Erzählen Sie uns von Ihrer Unterkunft.
Das Hotel Scherlin führen meine Schwester und ich gemeinsam mit meinen Eltern mittlerweile in 3. Generation.
Wir verfügen über 48 Zimmer im Hauptgebäude, sowie zusätzliche ein Chalet und weitere Ferienwohnungen. So kommen wir auf insgesamt circa 60 Einheiten, die wir mit Smartpricing verwalten.
Die Wintersaison geht von Anfang Dezember bis Anfang April je nach Skisaison. Der Sommer startet bei uns Mitte Mai und wir begrüßen als einer der am längsten geöffneten Betriebe vor Ort bis Mitte November Gäste.
Unser Publikum im Hotel kommt vor allem aus der DACH-Region, zu Jahresbeginn haben wir auch viele Gäste aus Osteuropa.
Die Ferienwohnungen ziehen ein sehr internationales Publikum an, etwa aus Israel und den USA.
Wir arbeiten mit Booking.com zusammen, worüber wir zwischen 30 und 40 % unserer Buchungen generieren.
Direkte Buchungen über das Telefon und E-Mail machen unter 20 % aus.
Die restlichen Buchungen erhalten wir von unserem Channel Manager, an den neben unserer Website noch eine Reihe von regionalen Buchungsportalen angeschlossen sind.
Seit wann nutzen Sie Smartpricing?
Ich bin auf einer Messe in Südtirol auf Smartpricing aufmerksam geworden.
Ich verfolge ständig, in welche Richtung die Innovation geht und finde vor allem das Thema Automatisierung für unsere Branche extrem interessant.
Als wir uns entschieden haben, Smartpricing auszuprobieren, habe ich mich mit unserem Hotelsoftware-Anbieter und unserer IT zusammengesetzt und die Verbindung mit Smartpricing wurde problemlos eingerichtet.
Seit März 2023 arbeiten wir jetzt mit Smartpricing.
Wie haben Sie die Preisgestaltung vor Smartpricing geregelt?
Mit einer Preisliste, die wir immer für das kommende Jahr definiert haben.
Am Ende der Saison hatten wir immer die Arbeit, die Preise mit der Auslastung abzugleichen, um zu erkennen, wo wir zu teuer oder zu günstig waren.
Wirklich etwas ändern konnten wir mit der Preisliste nicht und so hatten wir über die Jahre eine sehr unterschiedliche Auslastung.
Welches Bedürfnis hatten Sie oder welches Problem wollten Sie lösen?
Wir haben immer sehr gut gearbeitet, aber eines wollten wir doch optimieren und das war die Auslastung.
Mit der Preisliste war der Preissprung zwischen Hochsaison und Nebensaison zu klein. Das heißt, wir haben uns nie getraut, einen richtig hohen Preis zu verlangen − weil wir ja später keine Anpassungen mehr vornehmen konnten.
Und in der Nebensaison waren wir tendenziell zu günstig, für bestimmte Tage im Jahr aber trotzdem noch zu teuer.
Zum Beispiel ist bei uns ist das 2. Oktoberwochenende immer ein wichtiger Termin wegen des Kastelruther Spatzenfests. Danach hatten wir dann immer noch drei ruhigere Wochen bis zu den Allerheiligen zu überbrücken.
Für diesen Zeitraum den richtigen Preis zu finden, war immer schwierig.
Nach Corona war uns einfach klar, dass wir spontaner werden müssen. Die Gäste buchen längst nicht mehr so weit im Voraus wie früher, sondern kurzfristiger, die deutschen Touristen haben zum Beispiel auch ihre Reisezeiten deutlich geändert.
Das Buchungsverhalten ist inzwischen ja auch stark wetterabhängig bei uns. Die Anfragen erreichen uns last minute, also vielleicht drei bis vier Tage im Voraus, längst nicht mehr einen bis zwei Monate vorher wie früher.
Was hat Sie davon überzeugt, Smartpricing zu nutzen?
Ich bin davon überzeugt, dass man in die Zukunft blicken muss und dynamische Preise sind in unserer Branche die Zukunft.
Mit dem Thema dynamische Preisgestaltung bin ich zum ersten Mal wahrscheinlich auf der Tipworld oder der Hotel in Bozen in Berührung gekommen.
Und da mich das überzeugt hat, haben wir gesagt, wir probieren’s mal mit Smartpricing, das war mit in guter Erinnerung geblieben.
Wir sehen ganz klar, wie sich nach anfänglicher Skepsis bei Mitarbeitern und auch bei anderen Häusern in einer Ferienregion wie Gröden diese Herangehensweise durchsetzt. Weil sie einfach überzeugt.
Welche Ergebnisse haben Sie mit Smartpricing erzielt?
Unser Augenmerk liegt besonders auf dem Faktor Auslastung: Weil wir ein Betrieb sind, der so lang geöffnet ist im Vergleich zu unseren Nachbarn, die im April, Oktober und November schon geschlossen sind.
In einer Location wie unserer brauchen wir uns um die Auslastung im Januar-Februar keine Gedanken zu machen. Aber in der Nebensaison gibt es immer noch viel Potenzial, dass es zu nutzen gilt.
Hier sieht man, dass die Auslastung aktuell in der Nebensaison dank Smartpricing bei uns sehr gut − fast schon ausgezeichnet − ist.
Wenn ich auf das nächste Jahr blicke, sind wir im Januar, Februar, Juli und Oktober schon so gut wie ausgebucht.
Aber unsere Gäste haben sich auch gewandelt: Wenn wir früher Urlauber bei uns hatten, die für eine Woche ihre Rundfahrt oder Wandertouren geplant hatten, sehen wir heute ein eher junges Publikum, das zwar nur für 3-4 Tage bleibt, sich dafür aber ein besonderes Erlebnis gönnen möchte und so auch gewillt ist, im Schnitt mehr zu zahlen.
Was Smartpricing sich dann traut, ist für die letzten drei Zimmer im Januar einen hohen Preis anzusetzen und tatsächlich gibt es immer jemanden, der das Zimmer dann noch nimmt.
So ist der Durchschnittspreis pro Nacht mit Smartpricing auch ordentlich gestiegen, das ist ein positiver Nebeneffekt.
Für mich ist auch wichtig zu unterstreichen, dass Smartpricing für uns in der Ferienhotellerie und auch für längere Aufenthalte die richtige Lösung ist.
Wir haben zum Beispiel sehr viele Stammgäste.
Und, wie nimmt der Stammgast die dynamischen Preise an?
Der Stammgast nimmt sie noch besser auf als die Preisliste!
Denn er kriegt einen super Preis, wenn er wie immer ein Jahr im Voraus bucht, und fühlt sich dadurch wertgeschätzt und bevorzugt.
Bei den kurzfristigen Gästen besteht dann eher die Möglichkeit, das meiste herauszuholen.
Also: Smartpricing ist auch für die Ferienhotellerie super.
Haben Sie durch Smartpricing Zeit gespart?
Wir sehen die Arbeitsersparnis ganz deutlich: Ich bin die Arbeit an der Preisliste los.
Vorher gab es immer Diskussionen. Wenn die Preise für das nächst Jahr festgelegt werden mussten, hatte einer diese Meinung, der nächste eine andere.
Und heute? Wenn ich meinen Vater frage, welchen Preis die Gäste aktuelle zahlen, wüsste er es nicht, weil er der Software vertraut.
Was gefällt Ihnen am besten an Smartpricing? Was ist der größte Vorteil, den Sie aus der Nutzung von Smartpricing ziehen?
Grundsätzlich der Algorithmus.
Wenn ich mir die Buchungen der Gäste ansehe, die jetzt gerade im Haus sind, dann haben sie zum Teil sehr unterschiedliche Preise gezahlt − je nachdem, wann sie gebucht haben und für wie lang sie gebucht haben.
Daran kann ich ganz konkret sehen, wie Smartpricing arbeitet.
Dieser Automatismus gefällt mir am besten. Man hat immer den besten Preis für den einzelnen Gast und kann am meisten herausholen.
Wir setzen im September manchmal noch ein paar Modifikatoren, um etwas zu optimieren, aber ansonsten greifen wir nicht mehr ein.
Smartpricing in einem Wort?
Es entspannt.
Wenn zum Beispiel ein Walk-In (wir nennen es Passant) kommt, braucht man nicht mehr mit den Kollegen zu diskutieren, “Was machen wir dem jetzt für einen Preis?”
Wir schauen in die Software und sind immer wieder überrascht, wie gut die Preise berechnet sind.
Es passt einfach und wir geben das Zimmer so gut wie immer weg.
Ich brauche mich da nicht lang einmischen, das Programm macht das selber.
Würden Sie zu der festen Preisliste zurückkehren?
Nein, definitiv nicht.
Die Leute sind immer skeptisch gegenüber dynamischen Preisen oder der KI.
Aber ein Mensch kann einfach weder so schnell arbeiten noch so viele Faktoren berücksichtigen, wie nötig wären. So genau und perfekt kann nur die Software arbeiten.
Bis ich es schaffe, die Auslastung vom Markt und von den anderen zu analysieren, das ist nicht vergleichbar.
Deshalb finde ich, man muss einfach offen sind, man kann es vorsichtig angehen.
Aber wenn man die Veränderung einmal erlebt hat, will man es nicht mehr missen.