Tourismus-Trends und Zahlen in Deutschland: Übernachtungen, Betriebsarten, Herkunft

Der Tourismus ist seit eh und je ein Zugpferd des Wandels und des Austauschs in sehr verschiedenen Bereichen und somit sehr eng mit Trendwenden verbunden. Die Reisebranche weist unterschiedlichen Szenarien auf: werden die neuen Tourismus-Trends anhalten? 

In diesem Artikel sehen wir einige Veränderungen, die den Tourismus prägen werden und Zahlen, die das Gastgewerbe in Deutschland unter die Lupe nehmen. 

Zu einer Umfrage von Statista, wurde diese Frage gestellt: “Was sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Trendthemen, die die Entwicklung des Tourismus bis zum Jahr 2030 bestimmen werden?”

Die Digitalisierung stellt sich als Haupt-Trendthema im Tourismus in Deutschland. 46 Prozent der Befragten gaben an, dass bis zum Jahr 2030 die Digitalisierung die Entwicklung des Tourismus bestimmen wird. Zusätzlich werden Nachhaltigkeit, Mobilität und Internationalisierung erwähnt. 

Nach Angaben des Statistischen Bundesamt (Pressemitteilung Nr. 429 vom 10. Oktober 2022) haben die Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben in diesem August erstmals das Vorkrisenniveau erreicht. Hotels, B&B und Pensionen haben 58,2 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland festgestellt. Das heißt, +4,0 % in Vergleich zum August 2021. 

Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Inland ist im August 2022 im Vergleich zum August 2021 um 3,1 Prozent auf 49,3 Millionen gesunken. Ein sehr starker Anstieg war hingegen bei Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl um 76 Prozent auf 8,9 Millionen gestiegen.

Trotz der gesteigerten Nachfragen von August liegen die Buchungen fürs ganze Jahr 2022 noch zweistellig im Minus,  gegenüber dem Gesamtjahr 2018/19. “Grund hierfür ist insbesondere der schlechte Winter 2021/22, der aufgrund zahlreicher noch bestehender Corona-Reisehindernisse final mit einem Umsatzminus von 34 abgeschlossen hatte”, so DRV-Präsident Norbert Fiebig auf der Jahrestagung des Branchenverbands in Berlin. Aber es kann sein, dass die Zahlen von September und Oktober dieses Minus noch verbessern könnten.

Wie diese Zahlen zusammengesetzt sind? Welche sind die beliebtesten Betriebsarten und die Herkunft der Touristen?

Von Januar bis August sind rund 4,2 Millionen Gäste aus dem Inland gekommen; das waren 81 Prozent aller Besucherinnen und Besucher (minus elf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum in 2019). Die Übernachtungszahlen von Gästen aus dem Ausland konnten im Vergleich zu 2021 um 75,7 % gesteigert werden. 

Deutschland ist für US-amerikanische Touristen weiterhin ein sehr beliebtes Ziel. 12 % der Reisenden nach Europa planen nach Deutschland zu kommen. Der Trend kennt nur eine Richtung: Steil aufwärts. Diese Zahl wird sich für 2023 erhöhen. Damit sind die USA der wichtigste Überseemarkt und insgesamt der drittwichtigste Quellmarkt Deutschlands. Dies geht aus einer Studie der Tourismusberatung IPK International hervor, die außerdem einige Reiseverhalten der USA herausgefunden hat: 90 Prozent der Amerikaner geben an, in Deutschland Stadtreisen und Aufenthalte auf dem Land kombinieren zu wollen, 12 % planen einen Besuch im Herbst und Winter. Sightseeing und Kultur gelten für US-Touristen mit 56 % aber weiter als Hauptgrund für eine Reise nach Deutschland.

Ferienhäuser und Ferienwohnungen (+ 14 %) liegen auf dem ersten Platz. Die Campingplätze verzeichneten 3,9 Prozent mehr Übernachtungen; die Ferienzentren lagen knapp über den Ergebnissen des Vergleichszeitraums in 2019 (plus 0,2 Prozent). Rückgänge von 16 % haben die Hotels als beliebteste Betriebsart verbucht. Aus diesen Ergebnissen ist es bemerkenswert wie Camping-Plätze immer mehr beliebter werden. Diese lagen mit 9,3 Millionen um 14,7 Prozent höher als im August 2019.

In den ersten sechs Monaten des Jahres reisten 4,36 Millionen Gäste nach Berlin und verbrachten rund 11,15 Millionen Nächte in den Hotels der Stadt. Dies geht aus Daten des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg hervor. Dies entspricht etwa 65 % des Vorkrisenniveaus bei den Ankünften und etwa 70 % bei den Übernachtungen.

Mit einem Anteil von 64 % an den Übernachtungen bleibt Deutschland der wichtigste Markt. Immer mehr internationale Gäste kehren in die Hauptstadt zurück: Lag der Anteil der internationalen Gäste an den Übernachtungen im Jahr 2021 noch bei 29 Prozent, so waren es zwischen Januar und Juni 2022 bereits 36 Prozent. Das Vereinigte Königreich, die Niederlande und Spanien waren in der ersten Hälfte dieses Jahres die wichtigsten europäischen Märkte. Die USA waren der stärkste Auslandsmarkt.

Auch international etabliert sich die deutsche Hauptstadt: Als Reiseziel hatte Berlin im Juni dieses Jahres eine Hotelauslastung von 80,4 Prozent. Im internationalen Vergleich hat Berlin damit einen beeindruckenden touristischen Neustart hingelegt: Hier liegt Berlin vor Lissabon (80,1 Prozent), Paris (80,0 Prozent), New York (79,6 Prozent) und London (78,5 Prozent).

Der Einsatz digitaler Tools kann sich positiv auf die Wiederbelebung des Tourismus- und Gastgewerbes auswirken. Die derzeit verfügbaren technologischen Innovationen ermöglichen es, die Effizienz von Prozessen und Dienstleistungen zu verbessern, was sowohl in organisatorischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht erhebliche Auswirkungen auf die das Hotelmanagement hat.

Die Art des Reisens, die Auswahl von Reisezielen und Unterkünften hat sich in letzter Zeit stark verändert, was eine Anpassung an neue Trends, insbesondere in digitaler Hinsicht, erforderlich gemacht hat. Die Maßnahmen zur Förderung des Tourismus und die Marketingstrategien der Hotels befinden sich in einer wichtigen Übergangsphase, nicht nur um den Bedürfnissen der Touristen gerecht zu werden, sondern auch um ihre Aktivitäten rentabler und wettbewerbsfähiger zu machen.

Das Revenue Management ist einer der Schlüsselfaktoren im Hotelmanagement und ist heute leichter zugänglich als noch vor einigen Jahren, dank der Digitalisierung. 

Das Revenue Management System stellt eine gültige und wertvolle Unterstützung für Verkaufsstrategien für alle Beherbergungsbetriebe dar. Dieses System sammelt nützliche Informationen für die Verwaltung von Preisstrategien und ermöglicht die automatische und halbautomatische Festlegung von Preisstrategien durch die Echtzeitanalyse von Daten über die Unterkunft, die Marktentwicklung und den Nachfragedruck.

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